Pressemitteilung vom 02. Juli 2007

Neue Graduiertenschule am UFZ

Über einen Zeitraum von sechs Jahren fördert die Helmholtz-Gemeinschaft den Aufbau einer strukturierten Zusatzqualifizierung für Doktoranden am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. Die neue “Helmholtz Interdisciplinary GRADuate School for Environmental Research (HIGRADE)“ wird im Oktober 2007 an den Start gehen. Insgesamt 3,6 Millionen Euro werden dafür aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Helmholtz-Präsidenten zur Verfügung gestellt. Maßgeblich für den Erfolg des Antrages waren das stark interdisziplinär ausgerichtete Konzept der Graduiertenschule und das eigens errichtete Netzwerk mit sechs Partner-Universitäten (Leipzig, Halle, Freiberg, Dresden, Jena und Kassel). Das Veranstaltungsangebot für Graduierte im Bereich der Umweltforschung an den verschiedenen Institutionen wird so transparent und Synergien können effizienter genutzt werden. Das Konzept beinhaltet ein Programm aus vier Modulen: Fachliche Vertiefung, interdisziplinäre Aspekte in der Umweltforschung, Praxisanwendung und so genannte Soft Skills. Die Einbindung des UFZ in das PEER-Netzwerk – einen Zusammenschluss aus sieben großen europäischen Umweltforschungszentren – erleichtert den Doktoranden den Zugang zu international führenden Wissenschaftlerteams und Forschungsaufenthalten im Ausland. Mit dieser einzigartigen Zusatzausbildung werden die jungen Wissenschaftler fit gemacht für künftige Forschungs- und Führungsaufgaben in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik

Die fachliche Betreuung der rund 150 Doktoranden erfolgt am UFZ schon seit 2003 durch ein Team von zwei Wissenschaftlern – dem Doktorvater/der Doktormutter an der Universität und einer Vertrauensperson des Doktoranden. Mit der Einführung von HIGRADE wird nun darüber hinaus gemeinsam mit dem Doktoranden ein individuelles Curriculum und ein persönlicher Karriereentwicklungsplan aufgestellt. Unter anderem werden gezielt international renommierte Wissenschaftler zu Seminaren eingeladen. Die wissenschaftliche Ausbildung wird so attraktiver für Studienabsolventen. Neu sind auch 18 Stipendienplätze, die gemeinsam an den Partner-Universitäten ausgeschrieben werden. „Wir wollen eine neue Qualität der Nachwuchsförderung erreichen“, sagt Prof. Olaf Kolditz, Sprecher der neuen Graduiertenschule am UFZ. „Die Absolventen sollen sich einerseits die Möglichkeiten der Universitäten erschließen, aber auch technische Plattformen der Helmholtz-Gemeinschaft nutzen können. Außeruniversitäre und universitäre Forschung rücken so näher zusammen“. Am Ende ist eine ausreichende Zahl von Credit Points aus jedem der vier Ausbildungsmodule nötig, um das Abschlusszertifikat zu erhalten. „Dieses HIGRADE-Zertifikat ist noch neu und daher kein offiziell anerkannter Abschluss. Wir glauben aber, dass es sich bald als Qualitätssiegel etabliert.“

Im Pakt für Forschung und Innovation verpflichtet sich die Helmholtz-Gemeinschaft, die Nachwuchsförderung quantitativ und qualitativ zu erweitern. In Ergänzung des in der Helmholtz-Gemeinschaft bereits bestehenden Ausbildungsangebots bieten die Helmholtz-Graduiertenschulen innerhalb eines breiten Wissenschaftsgebietes optimale Promotionsbedingungen und fördern als international sichtbare und integrative Einrichtungen die Identifizierung der beteiligten Doktoranden und die Vernetzung mit den Hochschulen. Dabei gehen die Helmholtz-Graduiertenschulen über das Instrument der Helmholtz-Kollegs hinaus. Während ein Helmholtz-Kolleg eine kleine Einheit mit einem begrenzten wissenschaftlichen Programm für bis zu 25 herausragende Doktoranden pro Jahr darstellt, ist eine Graduiertenschule als Dach zu verstehen, unter dem je nach Ausrichtung und Größe des Zentrums wenige bis zahlreiche, fachlich unterschiedliche oder auch Disziplinen übergreifende Curricula zusammen gefasst werden.

Links:

HIGRADE

HIGRADE

Ausschreibung Gradiuiertenschule

Ausschreibung Gradiuiertenschule

Weitere fachliche Informationen

Prof. Olaf Kolditz
Department Software Engineering
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
Telefon: 0341-235-3940

Dr. Vera Bissinger
Wissenstransfer
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
Telefon: 0341-235-2757

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Pressestelle
Tilo Arnhold / Doris Böhme
Tel. +49 341 235 2278
presse@ufz.de

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ wurde 1991 gegründet und beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle/S. und Magdeburg rund 800 Mitarbeiter. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).