Pressemitteilung vom 16. April 2004

Schnupperkurse in die Umweltforschung

Das UFZ eröffnet in Leipzig sein Schülerlabor

Am Donnerstag, dem 22. April 2004, öffnen sich die Türen des Schülerlabors am UFZ. Um 15:00 Uhr findet im Leipziger KUBUS (Permoserstraße 15, 04318 Leipzig) die offizielle Eröffnungsveranstaltung statt.

Das Recht der allerersten Versuchsreihe am Eröffnungstag konnte sich ein Chemie-Leistungskurs des Leipziger Gustav-Hertz-Gymnasiums sichern. Er liegt damit eine Nasenlänge vorn vor einer ganzen Reihe von Schülern der Sekundarstufe II, die bereits jetzt für volle Anmeldelisten sorgen und das Labor bis zu den Sommerferien ausbuchen. Die meisten von ihnen kommen vorerst, so wie die Hertz-Gymnasiasten, aus der Region. Dr. Torsten Lange, selbst Chemiker, Gymnasiallehrer und nun Leiter des UFZ-Schülerlabors ist jedoch davon überzeugt, dass es nicht lange dauern wird, bis sich "sein" Experimentierlabor auch über Leipziger Grenzen hinaus herumgesprochen haben wird. "Die von uns konzipierten Versuche dauern aufgrund ihrer Komplexität durchschnittlich ein bis zwei Tage und können bei Bedarf auch kombiniert werden." Ein Ausflug in die Welt der Umweltforschung - gemixt mit ein wenig Leipziger Geschichte und Kultur - könnte ein lohnendes Ausflugsziel für interessierte Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet werden, so Torsten Lange.

Inhaltlich dreht sich in den angebotenen Versuchen alles - wie könnte es am UFZ anders sein - um die Umweltforschung. Ganz gleich ob die Jugendlichen versuchen werden, mithilfe von Leuchtbakterien, Algen oder Fischeiern die Giftigkeit von Schadstoffen zu bestimmen, Grundwasser von Schadstoffen zu befreien oder zu analysieren, was sie selbst mit der Luft alles einatmen - sie können dabei mit modernsten Methoden und Geräten (Gaschromatographen, Fluoreszenz-Invers-Mikroskope, Steril-Werkbänke) an aktuellen Umweltproblemen arbeiten. Die 20 Schülerarbeitsplätze ermöglichen den perfekten Rollenwechsel jedes Einzelnen vom Zuschauer zum Akteur.
Parallel zum Experimentieren vor Ort ist es möglich, die Versuche in einem "Virtuellen Schüler-Labor", installiert auf einer CD-ROM, nachzuvollziehen. Sie dient als Begleitmaterial - mit einführenden und ergänzenden Informationen zu den Experimenten und zur Umweltforschung allgemein.

Das Schülerlabor mit seinen derzeit angebotenen Experimenten ist zunächst gezielt für die Sekundarstufe II, das heißt die Klassen 11, 12 und ggf. 13 angelegt. Wohl wissend, dass die Schüler dieser Altersgruppe kurz vor der Entscheidung für ein Studienfach oder eine Berufsausbildung stehen oder ihre Wahl bereits getroffen haben, möchte das UFZ versuchen, Jugendliche für Natur und Umwelt, Probleme und deren Lösungen zu sensibilisieren, ihnen Naturwissenschaften aus einer praxisorientierten Perspektive näher zu bringen und eine Vorstellung vom Alltag eines Wissenschaftlers zu vermitteln.

Damit die angebotenen Versuche des Schülerlabors eine sinnvolle Ergänzung zu den Lehrplänen darstellen, hat sich das UFZ schon in der konzeptionellen Phase die Fachkompetenz des Regionalschulamtes Leipzig mit ins Boot geholt. Vom kommenden August an stellt die Schulbehörde für das Betreuer-Team im Schülerlabor eine zusätzliche Lehrkraft zur Verfügung
Mit 310.000 EUR kommt ein erheblicher Teil des Geldes zum Aufbau des Labors von der Helmholtz-Gemeinschaft, deren Mitglied das UFZ ist. Dreizehn der insgesamt 15 Zentren der Forschungsgemeinschaft haben bereits Schülerlabore in Betrieb genommen oder bereiten diese vor. Die Lust am Entdecken und Experimentieren zu schüren, aber auch zu zeigen, dass nur Geduld und gewissenhaftes Arbeiten zu Forschungsergebnissen führen, das sind die tragenden Gedanken hinter dieser Initiative.

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