Denkmal

Geschichte der Forschungsstation

Die Versuchsstation Bad Lauchstädt wurde 1895 von Prof. Dr. Max Maercker, einem der bedeutendsten Agrikulturchemiker seiner Zeit und Dozent an der Philosophischen Fakultät der Universität Halle, gegründet. Nach seinem Tod 1901 setzte Prof. Dr. Wilhelm Schneide-wind die Versuchsarbeiten fort und etablierte mit seinem Versuchs-leiter Willi Gröbler 1902 den noch heute bestehenden Statischen Düngungsversuch.

Im Laufe der Zeit wurden weitere Feldversuche angelegt. Sie befassten sich in den ersten Jahrzehnten v.a. mit der Wirkung mineralischer und organischer Düngung auf Ertrag und Qualität von Kulturpflanzen. Daneben ging es u.a. um Versuche zur Stickstoff-Fixierung, Anbautechnologie, Feldversuchsmethodik, Saatzucht oder Bodenfruchtbarkeit.

In den 1960er Jahren gehörten zum damaligen „Institut für Landwirtschaftliches Versuchs- und Untersuchungswesen Halle-Lauchstädt“ neben dem Standort Bad Lauchstädt sechs weitere Versuchsstationen sowie ein umfangreiches Versuchswesen in der Praxis. 1970 wurde das Institut eine Außenstelle des Forschungszentrums Müncheberg der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR und federführend für die Forschung, die sich mit der Versorgung des Bodens mit organischer Substanz befasste.

Mit der Gründung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) im Dezember 1991 wurde die Versuchsstation ein Teil davon. Neben der Fortführung der Dauerversuche fanden hier die wissenschaftlichen Sektionen Bodenforschung, Hydrogeologie und Biozönoseforschung mit Büros und Laboren eine erste Heimat. Seit ihrem Umzug 1998 in ein neues Gebäude in Halle konzentrieren sich die wissenschaftlichen Aktivitäten der Versuchsstation wieder ganz auf experimentelle Arbeiten. Sie dienen in erster Linie dem besseren Verständnis der komplexen Beziehungen im System Boden-Pflanze-Atmosphäre – vor dem Hintergrund von Landnutzungswandel, klimatischen Veränderungen und der Veränderung der Artenpools. Der Standort bietet die infrastrukturellen Grundlagen, um unter-schiedliche ökologische Systeme skalenabhängig untersuchen zu können. Sie reichen von Kalt- und Warmhausexperimenten bis hin zu zahlreichen Manipulationsversuchen im Freiland. Damit ist die Versuchsstation Bad Lauchstädt nicht nur die experimentelle Basis für etliche wissenschaftliche Departments des UFZ. Darüber hinaus ist sie eine zentrale experimentelle Infrastruktur für die Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig und wichtiger Teil nationaler und inter-nationaler Netzwerke und Infrastrukturprojekte der terrestrischen Ökosystemforschung.